Hans-Martin-Majewski-Preis - Artist-In-Residence-Stipendium

performAreal Alte Schule Stapel

Oft wurde ich gefragt, was denn das Wesen der ‘Majewskischen Musik’ sei – ich sehe das so: (…) die Verbindung … zwischen stark rhythmisch ausgeprägter Musik, gekoppelt mit volksliedhaften Themen, die nicht immer unbedingt ins Ohr zu gehen brauchen. Da sie aber substantiell stark genug sind, sich nicht so schnell abnutzen, verleiten sie dazu, aus der Synthese von Handlung bzw. Bildgeschehen, Wort und Musik eine umfassende dramatische Aussage wahrzunehmen.
Hans-Martin Majewski

Was bieten wir?
Einen kreativen und inspirierenden Raum zur Erarbeitung eines künstlerischen, genreübergreifenden und interdisziplinären Projekts

Für wen?
Nachwuchskünstler*innen (einzeln und Ensembles bis max. 5 Personen) aus den Bereichen Musik und performative Künste

Wie lange?
Bis zu 6 Wochen. Im Einzelfall kann die Residenz verlängert werden

Was erwarten wir?
Eine aussagekräftige Bewerbung mit der Skizzierung eines Projekts. Ein Empfehlungsschreiben einer Vertrauensperson. Am Ende des Aufenthalts die Präsentation und Dokumentation eines Arbeitsergebnisses.

Wo?
performAreal Alte Schule Stapel, gelegen zwischen Bremen und Hamburg. Zur Verfügung steht als Proben- und Aufführungsraum der ehemalige Schweinestall (ca. 60 qm) mit hohen Decken und herausragender Akustik, ein Zirkuswagen (20 qm), ein Baumhaus (10 qm) sowie Wohnmöglichkeiten für bis zu 5 Personen. Klavier, Beamer, Bestuhlung für bis zu 50 Personen. Zwei Küchen (eine Freiluft), Bad, Areal von 3000 qm mit altem Baumbestand und Teich sowie angrenzende Wälder zum Regenerieren, Flanieren, Gedanken in Bewegung bringen.

Der Ort
Stapel liegt am Rande der Metropolregion Hamburg, etwa 70 km vom Hamburger Michel und 30 km vom Bremer Roland entfernt, unweit der Künstlerkolonien Fischerhude und Worpswede sowie des Otterstedter Sees. Eingebettet in Geest und Moor, ruhig gelegen jenseits des Durchgangsverkehrs am Rande des Stapeler Walds und des Linnewedel, hat es seinen ursprünglichen Charme behalten. Stapel liegt an der Via Baltica, dem Streckenabschnitt des Jakobswegs zwischen Swinemünde und Köln. Außerdem erfreut sich der Ort des größten Lavendelfeldes Niedersachsens. Kein Wunder, dass sich seit den Sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts am Ort viele Kreative niedergelassen haben.
1962 erwarb auch Hans-Martin Majewski auf dem Höhepunkt seines Schaffens hier seinen Landsitz im Alten Forsthaus. Im angrenzenden Kuhstall richtete er sein Tonstudio ein – viele seiner Werke sind hier entstanden. Durch ihn bekam Stapel Besuch von Schauspieler*innen, Regisseuren und Musiker*innen der Zeit wie etwa Hildegard Knef und Gert Fröbe.

Der Namensgeber
Majewski hat das deutsche Kino … von der handelsüblichen symphonischen Sülze befreit, hat mit prägnantem Taktgefühl Elektronik, Zwölftonreihen und Jazzklänge eingeführt und ist bis zuletzt aktiv geblieben.
DER SPIEGEL (2/1997)

Hans Martin Majewski mit Peter Weiss (links) bei den Proben zur Uraufführung von „Marat / de Sade“, Regie Peter Siwarski, Schiller-Theater Berlin 1964

Hans-Martin Majewski mit Anthony Quinn und Ingrid Bergman bei den Dreharbeiten von „Der Besuch“ (nach Dürrenmatt), 1964

Hans-Martin Majewski (*1911) ist wohl der produktivste deutsche Filmkomponist neben Hans Zimmer – für mehr als 400 Kino-, Fernseh- und Dokumentarfilme schrieb er die Musik. Aber auch Hörspiele schrieb und vertonte er, komponierte eine Operette und war ein begehrter Theaterkomponist.

Zu den bekanntesten Filmen, an denen er mitwirkte, gehören der mit dem Golden Globe Award© ausgezeichnete und für den Oscar© nominierte Die Brücke (1959, mit Volker Lechtenbrink und Vicco von Bülow) und der ebenfalls für den Oscar© und für die Goldene Palme nominierte Der Besuch (1964, mit Ingrid Bergman und Anthony Quinn). Kongenial ist auch seine Musik zu Peter Weiss’ Die Verfolgung und Ermodung des Jean-Paul Marat (UA 1964 Schillertheater Berlin), das mit Majewskis Musik bis heute ein großer Erfolg ist und 1966 den Tony Award als bestes Theaterstück erhielt. Hans-Martin Majewski starb 1997 und liegt auf dem Stapeler Friedhof im Wäldchen hinter dem performAreal Alte Schule Stapel.

Die Auswahljury
Christoph Iacono, Musiker und Komponist, Wuppertal
Patricia Carolin Mai, Tänzerin und Choreographin, Hamburg
Prof. Roland Matthies, Performer, Regisseur, Sänger, Bad Nauheim
Julia Nachtmann, Schauspielerin und Sprecherin, Hamburg
Sophie Reyer, Schriftstellerin, Wien
Prof. Dr. Wolfgang Sting, Professor für Performance Studies, Hildesheim

Kuratorium
Teresa Krohn-Majewski, Kulturmanagerin und Kunstvermittlerin, Hamburg
Catherine Szczesny, Aries Umweltprodukte, Stapel
Michael Schröck, Bürgermeister der Gemeinde Horstedt

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Info-Flyer

performAreal

Prof. Roland Matthies
Alte Schule
Stapeler Dorfstraße 5
27367 HORSTEDT

rolandmatthies@aol.com
+49 (0)176 34661877
www.performareal.de

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